[A.2.1] Money in Österreich

[1] Es gibt keine unterschiedlichen Versionen von Money für Österreich und/oder Deutschland und/oder Schweiz, und es hat auch nie solche gegeben. Was jedoch anders ist in Österreich, das ist das System, nach dem Money-Benutzer mit Banken kommunizieren können.

[2] In Deutschland läuft das über ZKA/BTX via T-Online. In Österreich hingegen ist Money primär einmal nur mit einigen ganz wenigen Bankinstituten kompatibel, und das geht nach dem anderen, auf Internet basierenden System OFX. Die aktuellste Version von Money, die in Deutschland verkauft worden ist, ist 99/V2000, während in Österreich die deutsch-SPRACHIGE (Großbuchstaben absichtlich gesetzt!) Version von Money 2000 erhältlich ist, und das seit etwa einem Jahr.

[3] Bei den Banken in Österreich allerdings gibt es keine Einigkeit. Von den beiden Instituten, deren Methoden mir bekannt sind, hat die Erste Bank vor einem Jahr jegliche weitere Zusammenarbeit mit Microsoft aufgekündigt. Mit Money bis zu Version 99/V2000 funktioniert alles, mit Money 2000 hingegen geht nichts und wird auch nie etwas gehen. Die Bank Austria andererseits hat ihren Server auf Money 2000 umgestellt und das gleich so gründlich, dass mit 99/V2000 kein Zugang zu ihr möglich ist. Die Bank Austria hat überdies gleich nach Erscheinen von Money 2000 damit begonnen, diese Version ihren Kunden zu einem besonders günstigen Preis anzubieten. Beide genannten Banken bieten zudem eine Kommunikation über Internet-Webseiten an, völlig unabhängig von Money oder irgend einem anderen Fremdprogramm. Einen Service ähnlicher Art gibt es in Österreich für praktisch alle anderen Banken – nähere Details aber kann ich nicht beschreiben, da ich dort keine Konten führe.

[4] Was den Zugang zu Wertpapierkursen betrifft gilt für Österreich genau dasselbe wie für Deutschland: Alles, was im deutschsprachigen Money irgendeiner Version eingebaut ist, funktioniert. Für die Funktion der automatischen Aktualisierung bedeutet das also, dass wir in Österreich genau dasselbe abrufen können wie die Money-Benutzer in Deutschland, aus genau denselben Quellen. Kurse der einzigen österreichischen Börse in Wien sind also auch für Österreicher unerreichbar. Notierungen für österreichische Papiere können nur dann abgerufen werden, wenn die betreffenden Papiere außer an der Wiener Börse auch an irgendeiner jener Börsen gehandelt werden, die aus Money heraus erreichbar sind.


 

Ergänzung vom 5. Dezember 2000:

[5] Zufälligerweise hatte ich gerade heute ein Telephongespräch mit der Electronic-Banking-Abteilung der Ersten Bank hier in Wien. Anlass war ein Rundschreiben der Bank über Systemangelegenheiten für Kunden mit direkter EDV-Verbindung, das mir nur irrtümlicherweise geschickt worden war. Ich nahm aber die Gelegenheit wahr, mir gleich die neuesten Informationen zu holen.

[6] Für Money-Besitzer ist interessant: Money 2000 wird sicher nie unterstützt werden. Ob Money99 V2000 nach der endgültigen Euro-Umstellung Anfang 2002 noch funktioniert, wird eine „strategische Entscheidung“ sein, über die man momentan noch nichts Definitives weiß. Brandneu hingegen ist, dass man seit kurzem auf der Netbanking-Seite im Web nicht nur Terminüberweisungen in Auftrag geben kann, sondern dass es auch möglich ist, Kontendaten in einem Format zu beziehen, das in Money importiert werden kann.

[7] Ich werde mir diese neue Sache genauer ansehen und dann in der Newsgroup berichten. Als kleine Gegenleistung habe ich dem Erste-Spezialisten (es war jener Mann, der auf dem Rundschreiben links unten unterschrieben hatte, also sichtlich ein „Ober“) die Anregung gegeben, sich anzusehen, wie die große Konkurrenz Bank Austria es ermöglicht, regelmäßige Kontoauszüge an ihre Kunden per E-Mail zu versenden. Mein Tipp wurde mit Dank angenommen.

  

 
Autor:
Johannes Czernin

Stand: 2000-12-04

Titel:
Money in Österreich

Kurzbeschreibung:
Der Beitrag widmet sich Gemeinsamkeiten und Abweichungen von Money in Deutschland und Österreich.