[C.3] TAN-Vermehrung und grün gestrichene TAN

[1] Ein fehlerhafter ODBC-Treiber im MDAC-Paket von Win98 SE, Office 2000 und SQL-Server 7.0 führt in Money 99 zu TAN-Vermehrung und grün gestrichenen TAN. Das erfolgt zunächst unsichtbar im Hintergrund.

[2] Der fehlerhafte ODBC-Treiber löscht in der Datei Vipdbcsh.mdb eine TAN (Datensatz) nicht, wenn er soll. Der Cursor geht in die nächste Zeile und verdoppelt einen schon vorhanden Datensatz (TAN). Bei einer bestimmten Größe des Recordset erfolgt EOF (=End of File), die TAN-Liste meldet einen Fehler. Auch das ist ein „Feature“ des Bugs.

[3] Der Treiber wurde zunächst korrigiert mit dem Hotfix Jetodbc.exe. Das war die erste Lösung vom August 99.

[4] Besser ist aber gleich das gesamte neue MDAC-Paket zu installieren. Für Win 95 und 98 haben deshalb manche User die MDAC 2.1 installiert, viele aber auch die MDAC 2.5, welche Windows 2000 verwendet.

[5] Das hilft auch bei anderen Money-99-Problemen („Daten konnten nicht gespeichert werden“).

[6] Wenn der Treiber korrigiert ist, sind meist noch grün gestrichene Transaktionsnummern vorhanden. Sie lassen sich in Money 99 nicht löschen, da es sie offiziell gar nicht gibt. Sie sind nicht verbraucht (grün), aber auch nicht verwendbar (deshalb gestrichen), weil es Duplikate sind. Normalerweise gibt es nur rot gestrichene TAN (verbraucht). Es können viele Tausende von TAN-Duplikaten vorhanden sein, die nur mühsam manuell gelöscht werden können.

[7] Wenn man sowieso vorhat, alle TAN zu löschen, da man nur ein Konto hat oder die TAN-Vermehrung bei allen Online-Konten aufgetreten ist und man nicht mehr weiß, was gültig ist und man neue Listen bekommt, überschreibt man am besten die Datei Vipdbcsh.mdb mit einer leeren Datei, mit der man dann auch die Konten wieder einrichtet in „Extras | Konten Online Setup“. Die Datei Vipdbcsh.mdb im Ordner Money\System einfach löschen bringt Fehlermeldungen („BLZ/Kontonummer gültig?“).

[8] Man extrahiert die leere Vipdbcsh.mdb von der Money-99-CD durch Eingabe von „extract x:\money99\money99.1 vipdbcsh.mdb“ in „Ausführen“ (ohne Anführungszeichen). Für „x“ muss das CD-ROM-Laufwerk angegeben werden. Die Datei erscheint in dem Ordner, wo man sich befindet, also zum Beispiel auf dem Desktop und man kopiert sie nach Money\System. Dann richtet man die Konten wieder ein und gibt die TAN ein.

[9] Man kann auch mit Access 97 arbeiten. Die TAN kann man löschen in der Datei Vipdbcsh.mdb (Money\System); sie stehen in der Tabelle VCTan.

[10] Falls man mehrere Konten hat, kann man für jedes Konto die TAN kontrollieren. Man öffnet zuerst die Tabelle VCKonto und sieht, dass jedes Konto im Feld „Konto_Bez“ (und in „Konto_Name“) durch eine Kombination von BLZ und Kontonummer gekennzeichnet ist. Für jede Kombination wird in der linken Spalte „ID“ eine ID-Nummer erstellt.

[11] Man öffnet nun die Tabelle VCTan, setzt den Cursor in die Spalte ID-Konto und sortiert über „Datensätze | Sortierung | Aufsteigend“. Man sieht sofort die Anzahl der TAN, die für jedes Konto eingegeben sind: So oft erscheint hintereinander die gleiche Konto-ID. Der TAN-Index ist fortlaufend mit vielen führenden Nullen (Spaltenbreite einstellen, dass alles lesbar ist).

[12] Eine 1 im TAN-Status bedeutet verbraucht, also gestrichen (für Money 99 (!), nicht unbedingt für die Bank, aber das ist eine andere Geschichte). Grün gestrichene TAN sollten den „Status“ 4 haben.

[13] Die einfachste und sicherste Methode – auch wenn ein Konto keine gestrichenen TAN hat – besteht darin, alle Datensätze (Zeilen) in der Tabelle VCTan einfach zu löschen (links markieren und „Datensatz löschen“) und alle TAN in Money 99 neu einzugeben (am besten von einer neuen Liste der Bank).

[14] Mit Access 2000 kann die Vipdbcsh.mdb auch bearbeitet werden. Man lässt aber nicht konvertieren (!), sondern nur öffnen und kann trotz der gegenteiligen Meldung Änderungen an der Datenbank vornehmen!

  

 
Autor:
Herbert Schmitt

Stand:
2000-10-11

Titel:
TAN-Vermehrung und grüne TAN

Kurzbeschreibung:
Der Beitrag beschreibt das immer wieder auftauchende Phänomen der Vermehrung der Transaktionsnummern (TAN) „wie von Geisterhand“ und das Auftauchen von vielen, vielen grünen TAN – und die Lösungsmöglichkeiten.